Der Intimbereich ist für viele Menschen ein sensibles Thema und in der Öffentlichkeit oft eher tabuisiert. Wenn dann auch noch Probleme oder Unzufriedenheiten in dem Bereich auftreten, ist es für Betroffene oft noch schwieriger dies zu kommunizieren oder sich Hilfe zu suchen.
Umso wichtiger ist es für uns mit dem Bereich der Intimchirurgie offen umzugehen und eventuelle Unsicherheiten oder Fragen aus dem Weg zu räumen.
Die Intimchirurgie als Oberbegriff kann verschiedene Eingriffe im Intimbereich zum Gegenstand haben.
Die am häufigsten durchgeführten Eingriffe sind dabei die Labioplastik und die Vaginoplastik.
Bei der Labioplastik, oder auch Schamlippenverkleinerung, werden die inneren Schamlippen verkleinert. Die Gründe für eine Labioplastik sind dabei vielfältig. Einerseits kann es sich um einen ästhetischen Wunsch handeln, andererseits können große innere Schamlippen auch zu funktionalen Beeinträchtigungen führen, was dann den Wunsch einer Verkleinerung hervorbringt.
Vorweg zu stellen ist dabei, dass Vulvas in verschiedenen Formen und Farben kommen, stets einzigartig sind und es dabei kein richtig oder falsch gibt.
Sollte Frau sich aber aufgrund des Erscheinungsbildes der Vulva nicht wohl fühlen und Einschränkungen im Sexualleben erfahren, kann eine Schamlippenverkleinerung Abhilfe schaffen. Verfolgt wird dabei oftmals der Wunsch, dass die inneren Schamlippen in den äußeren verschwinden, von außen also nur die äußeren Schamlippen sichtbar sind. Auch eventuelle Asymmetrien zwischen den beiden Schamlippen können durch die Schamlippenverkleinerung ausgeglichen werden. Funktionale Beeinträchtigungen durch größere innere Schamlippen können sich insbesondere dadurch äußern, dass die Schamlippen einer größeren Reibung ausgesetzt sind. Insbesondere bei manchen Sportarten, wie etwa dem Reiten oder das Fahrradfahren kann sich dies bemerkbar machen.
Bei der Schamlippenverkleinerung wird dann das überschüssige Gewebe im Bereich der Schamlippen entfernt. Sollten die äußeren Schamlippen nicht ausgeprägt genug sein, um die inneren Schamlippen in ihnen verschwinden zu lassen, können die äußeren Schamlippen durch eine Eigenfettinjektion zusätzlich aufgepolstert werden. Der Eingriff dauert circa 45 Minuten und wird in Vollnarkose durchgeführt.
Bei der Vaginoplastik oder Vaginalstraffung geht es um die Verkleinerung des Durchmessers der Vagina. Der Durchmesser der Vagina ist genetisch bedingt und kann sich im Laufe der Jahre vergrößern. Dass sich der Durchmesser der Vagina durch viel Geschlechtsverkehr oder unterschiedliche Partner vergrößern kann – ist aber ein Mythos, dem wir an dieser Stelle entschieden entgegentreten. Die Muskeln und das Gewebe der Vagina erfüllen ihre Funktion bei sehr viel invasiveren Ereignissen, namentlich der Geburt, der Vergrößerung des Durchmessers bedarf es also sehr viel mehr als häufiger Geschlechtsverkehr.
Zum einen können mehrere Geburten, insbesondere Spontangeburten zu einer Erschlaffung des Gewebes führen. Zum anderen kann auch eine genetisch bedingte Bindegewebeschwäche eine Erschlaffung des Gewebes begünstigen. Ein weiterer Faktor ist sodann auch der natürlich bedingte Alterungsprozess. Hierdurch kann die Muskulatur der Vagina und des Beckenbodens erschlaffen und das Sexualempfinden sinken. Was auch immer die Ursache für die erschlaffte Muskulatur und des Gewebes ist, die Folgen für Betroffene können belastend sein. Das Sexualleben kann darunter leiden und es kann sogar zu Inkontinenz führen. Die Vaginalstraffung bietet sich dann als dauerhafte Lösung an um die Beschwerden aufzuheben und das Lebensgefühl wieder zu steigern.
Die Vaginalstraffung wird unter Vollnarkose durchgeführt und sie kann mit einer Schamlippenkorrektur kombiniert werden. Zu beachten ist, dass die Familienplanung abgeschlossen sein sollte. Die Einschränkungen nach der Operation sind von kurzer Dauer und die Gesellschaftsfähigkeit tritt schnell wieder ein.
Insgesamt handelt es sich bei der Intimchirurgie um ein sensibles Thema. Beschwerden die den Grund für einen intimchirurgischen Eingriff auslösen, sind den betroffenen Frauen oft unangenehm. Daher ist es uns ein Anliegen, einen sicheren Ort zu schaffen, an dem Sie sich wohlfühlen und über Ihre Beschwerden offen reden können. Sie sind nicht allein damit und wir stehen Ihnen gerne beratend zur Seite. Unsere Beraterinnen im Bereich der Intimchirurgie sind ausschließlich weiblich, so dass die erste Annäherung an das Thema vielleicht etwas leichter fällt. Wir lassen Sie nicht alleine und informieren Sie gerne umfassend zu dem Thema.